Die folgende Tabelle scheint ein besonders "heißes Eisen"
zusein. Trotz jahrelanger Veröffentlichungen im Internet und
öffentlicher Aufforderungen hat es erst Ende 1998 eine
Einzelperson gewagt, die Inhalte und Aussagen anzuzweifeln und ein
alternatives Tableau zu erstellen. Leider darf ich dieses nicht
veröffentlichen. In einigen wenigen Newsgroups wurde mein Tableau
lediglich in Einzelpunkten aufgegriffen. Die politischen Parteien
reagierten auf dieses Thema ebenso sprachlos wie die
Umweltverbände. Selbst die vorwiegend
im F.D.P.-Forum sehr engagiert diskutierende Transrapid-Lobby kannte
eine Variante
dieser Liste sehr genau. Dort machte ich ein Entscheidungstableauauf,
das
auch den Transrapid enthielt, der darin jedoch eine ziemlich schlechte
Figur machte. Durch die versammelte Fachkompetenz sollten sich
qualifizierte und sachliche Einwände ergeben, die jedoch zu meiner
großenEnttäuschung komplett ausblieben. Stattdessen
wurde massiv vomThema abgelenkt und versucht, mit Polemik Druck
auszuüben. Das Thema Transrapid ist bekanntermaßen keines
mehr.
In guten Studiengängen und in guten Unternehmensberatungen lernt man, Dinge in Funktionen zu zerlegen und als Funktionen zu handhaben. Tut man das in Sachen Verkehr, versteht man sehr schnell, weshalb die heutige Bahn mit ihrem Viel-Auf-Einmal (VAE) Konzept so geringe Marktanteile (um10%) und der Straßenverkehr so hohe hat. Die folgende Tabelle ist nicht vollständig und noch nicht als Entscheidungstableau ausgeführt. Die Gewichtung fehlt noch. Wer es genauer haben will, möge bitte mit mir direkt Kontakt aufnehmen. Je höher die Punktzahl, desto besser wird die jeweilige Funktion erfüllt und desto höher wird bei der Summenbildung der voraussichtliche Marktanteil. Die Skala reicht von1 bis 10.
Funktion | Straße | Bahn | Railtaxi | Kommentar |
---|---|---|---|---|
|
|
|
|
Autofahrer muß sich konzentrieren
Bahnfahrer muß sich mit gebotenen Zugmaterial begnügen und muss ggf. umsteigen und lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Railtaxifahrer kann sich nach eigenem Wünschen einrichten |
|
|
|
|
Auto: Der Fahrer muß sich auf das Fahren konzentrieren
und darf sich nicht ablenken lassen.
Bahn: Bedingt sind Erwerbstätigkeiten möglich. Railtaxi: Einzige Einschrängung: die Größe und Ausstattung des eigenen Fahrzeugs. |
|
|
|
|
Nachtfahrten mit Auto anstrengend
Bahn ist fahrplanabhängig Railtaxi fährt jederzeit automatisch ohne Fahrplan |
|
|
|
|
Auto muß nicht umsteigen, kein Fahrplan aber oft
schlechte Verkehrsbedingungen und niedrige
Durchschnittsgeschwindigkeiten
Bahn hat zwar mitunter hohe Reisegeschwindigkeiten, hängt aber am Fahrplan und immer länger werdenden Zubringerzeiten Railtaxi fährt non-stop von Haustürnähe zu Haustürnähe. Zwar mit nur niedrigier Höchstgeschwindigkeit von ca. 130 km/h, die jedoch kontinuierlich ohne unnötige Unterbrechungen und Umwege. |
|
|
|
|
Auto ist fast immer verfügbar
Bahn ist oft weit entfernt und der Fahrplan erlaubt die
Benutzung nur zu bestimmten Zeiten und zu bestimmten Zielen. Railtaxi ist jederzeit verfügbar. Die Anreisezeiten sind aufgrundder geographischen Nähe, die die Parallelweichen erlauben, kurz. |
|
|
|
|
Auto: Alleine die Treibstoffherstellung fordert ca. 50%
Verlust. Die Abwärme prinzipiell unbrauchbar (80...90%). Aus
Sicherheitsgründen ist kein effektives Windschattenfahren
möglich.Gummireifen brauchen deutlich mehr Energie als
Eisenräder.
Bahn: Abwärmenutzung prinzipiell möglich. Durch Fahrplanabhängigkeiten müssen viele Leerfahrten gemacht werden. Durch geringe Akzeptanz inder Bevölkerung wirken sich die Energiespareffekte in der Summe kaum aus. Railtaxi: Zusammen mit dem Astrail-Konzept fallen kaum
Verluste im Rahmen der Treibstoffherstellung an. Abwärmenutzung
prinzipiell möglich. Zugähnliches Windschattenfahren.
Große Gesamtenergieeinsparung (bis zu ca. 95% gegenüber
Auto) durch hohen Marktanteil, der auch im Straßenverkehr
Kraft-Wärme-Kopplung durch Elektroantrieb ermöglicht. Wegen
standardisierter Fahrzeuge sind kaum Leerfahrten nötig. Das
Railtaxi sorgt für ideale Voraussetzung für das Elektroauto
als Massenanwendung. Selbst mit uralten Akkusystemen. |
|
|
|
|
Auto: hohe Fix- und Energiekosten
Bahn: Erlaubt strukturbedingt nur selten die Abschaffung des eigenen Autos, dessen hohe Fixkosten sowohl mit als auch ohne Bahnbenutzung anfallen. Außerdem sind die Kilometerkosten für sporadische Bahnbenutzer sehr hoch. Railtaxi: Nach meinen Berechnungen 10...14 ct pro Kilometer. Das ist weniger als ein Kleinwagen Sprit braucht. Dabei wird das eigene Auto aber sogar noch mitgenommen. |
|
|
|
|
Auto: hoher Flächenbedarf
Bahn: teure Kunstbauten wegen geringer Steigfähigkeiten, großer Kurvenradien wegen hoher Geschwindigkeiten, hohe Fundamentkosten wegen hoher Achslasten der Lokomotiven Railtaxi: Vermeidung teurer Kunstbauten durch hohe
Steigfähigkeit, geringe Achslasten und geringe
Höchstgeschwindigkeiten. Mit einem Gleis wird die
Verkehrskapazität einer 10...14-spurigen Autobahn (proRichtung)
realisiert.
Der Flächenbedarf ist somit noch erheblich geringer als mit der
Bahn.
Außerdem sind keine aufwändigen Rangierbahnhöfe und
vielgleisige
Bahnhöfe nötig, was vor allem auch in den teuren
Ballungszentren viel versiegelte Fläche erspart und trotzdem mehr
Zugangspunkte ermöglicht. |
|
|
|
|
Auto: Es muß ein ganzes Auto gekauft werden
Bahn: Sitzplätze werden in preiswerten Waggons zusammengefaßt. Allerdings wird der Sitzplatz im eigenen Auto dadurch leider NICHT überflüssig, so dass dieser eigentlich mitgezählt werden muss. Das würde zu einer erheblichen Abwertung der Bahn führen. Railtaxi: Sitzplätze sind nicht nötig. Man
fährt entweder mit
dem eigenen Auto oder mietet sich eine Personenkabine oder benutzt
einen bahnähnlichen Liniendienst. |
|
|
|
|
Auto: Autobahnen lassen sich leichter als Bahnstrecken
durchsetzen, weil sie die Bedürfnisse der meisten Menschen eher
treffen als die Bahn. Die wird zwar als umweltpolitisch positiver,
dafür aber als kaum benutzbar und somit vermeidbar
eingestuft.
Bahn: Wird als kaum benutzbar und deshalb vermeidbar eingestuft Railtaxi: Wäre in der Benutzung billiger als nur die variablen Kosten eines Kleinwagens, fast an jedem Ort zugänglich, würde maximalen Reisekomfort bei gleichzeitig optimalen Umwelt- und Sozialaspekten bieten. |
|
|
|
|
Das Auto IST eingeführt.
Die Bahn hat sich vom Markt weitgehend verabschiedet. Das Image ist schlecht. Es müssen massive Anstrengungen zur Wiedereinführunggemacht werden. Strukturbedingt ist das mit sehr hohen Investitionen bei absehbar geringem Nutzen (Ertrag) zu tun. Sie ist durch die Entwicklung hin zum selbstfahrenden Auto in ihrer Existenz bedroht. Das Railtaxi kann auf den vorhandenen Strukturen der Bahn aufsetzen. Aufgrund der absehbaren geringen Akzeptanzprobleme können Investitionen mit hohem Ertrag getätigt werden, die aufgrund der technischen Besonderheiten auch noch realativ preiswert ausfallen würden. |
|
|
|
|
Auto konkurriert nur mit Nahverkehr. Ansonsten sehr gut
geeignet
Bahn bietet solch kurze Strecken immer weniger an. Und wenn, dann nur mit Fahrplanabhängigkeit und in dicht besiedelter Umgebung. Railtaxi: da müßte es zu viele Bahnhöfe geben.
Der kürzeste Bahnhofabstand beträgt technisch bedingt etwa 4
km. |
|
|
|
|
Auto: noch sehr gut geeignet, Fahrzeit noch tolerierbar
Bahn wäre besser besser geeignet, wenn sie nicht fahrplanabhängig wäre und mehr Anschlußpunkte hätte. Railtaxi wäre sehr gut geeignet |
|
|
|
|
Durch die lange Fahrzeit verliert das Auto an
Attraktivität
Durch Fahrplanabhängigkeiten und lange Zubringerzeiten gewinnt die Bahn nicht viel in diesem Bereich. Da die Fahrzeiten im Railtaxi sinnvoll genutzt werden können, kein Problem |
|
|
|
|
Bei solchen Entfernungen verzichtet man gerne auf das
Auto
Die Bahn gewinnt auf Kosten des Autos Da die Fahrzeiten im Railtaxi sinnvoll genutzt werden können, kein Problem. Allerdings sollte man mit angepsster Ausstattung reisen. |
|
|
|
|
Mit dem Auto muß ein ganzer Tag geopfert werden
Mit der Bahn muß ebenfalls ein ganzer Tag geopfert werden; man kommt jedoch ausgeruht an. Nachtfahrten mit Schlafmöglichkeiten sind allerdings nur auf speziellen Strecken möglich. Ansonsten ist mit längeren nächtlichen Bahnhofsaufenthalten zu rechnen. Die Reisezeit per Railtaxi dauert keine 8 Stunden plus kurze Zubringerzeiten.Sie kann sowohl tagsüber als auch nachts im Schlaf zurückgelegt werden. |
|
|
|
|
Mit dem Auto dauert das sehr lange und ist sehr anstrengend.
Ungeeignet.
Selbst wenn man eine Schlafwagenstrecke benutzen kann, wird eine solcheReise als anstrengend und unangenehm empfunden. Hier gewinnt bereits dasFlugzeug spürbar an Akzeptanz. Per Railtaxi wäre eine solche Strecke etwa in 16 Stunden inclusive Zubringerzeiten zurückgelegt. Benutzt man ein wohnmobilähnliches Fahrzeug, so kann man z.B. 4 Stunden vor dem Zubettgehen abfahren, 8 Stunden in vertrauter Umgebung ungestört schlafen und den folgenden Tag gemütlich angehen lassen. Das dürfte durchaus noch als erholsam angesehen werden. Eine solche Reise in den Morgenstunden anzutreten, dürfte jedoch nicht empfehlenswert sein. |
|
|
|
|
Auto ungeeignet
Bahn kaum geeignet. Nur Güterverkehr. Railtaxi nur in wenigen Fällen geeignet. Für Güterverkehr jedoch unproblematisch. Personenverkehr wird überwiegend per Flugzeug erledigt. |
|
|
|
|
Auto sehr gut geeignet, allerdings fahrergebunden
(eingeschränkter Entfernungsbereich wg. Ruhezeiten) und
teuer
Bahn nahezu ungeeignet. Deshalb kündigte die Post und die Bahntran selbst die wesentlichen Verträge. Beide Unternehmen fahren nunmehr fast ausschließlich auf der Straße. Ähnlich wie Auto, jedoch weit weniger fahrergebunden und daher preiswerter. Entfernungbereich nur durch Schienenexistenz beeinträchtigt. |
|
|
|
|
Auto (LKW) sehr gut geeignet, allerdings fahrergebunden und
teuer
Bahn nur in Ausnahmefällen geeignet Railtaxi: durch Zusammenschalten mehrer Einheiten lassen sich nahezu beliebige Transportfahrzeuge zusammenstellen. Entfernungbereich nur durch Schienenexistenz begrenzt. Selbst Strecken wie Lissabon - Hongkong könnten in nur wenigen Tagen non-stop bewältigt werden. |
|
|
|
|
Die Tatsache, dass es eine extreme Bahndbreite alleine
für PKWs gibt, ist ein deutlicher HInweis darauf, wie ernst die
Möglichkeiten nach der Selbstdarstellung genommen werden
müssen.
Die Bahn bietet so gut wie keine Möglichkeiten zur Selbstdarstellung Beim Railtaxi existieren die gleichen Möglichkeiten wie fürdas Auto. |
|
1
|
5
|
10
|
Das Auto gilt aus vielerlei Gründen als
Umweltsünder Nr.1. Abgase, Abgaszusammensetzung, Nutzung nur nicht
regenerativer Energien, Unfallgefahren, Flächenbedarf usw. Und das
aufgrund der weiten Verbreitung mit erheblicher Gesamtwirkung.
Die Bahn kann aufgrund ihres geringen Marktanteils keinen großenUmwelteffekt bieten. Sie nimmt auf die Benutzung des Autos aufgrund fehlender Akzeptanz fast keinen Einfluß mehr. Wäre ihr Marktanteil erheblich größer, wäre auch ihre Punktzahl besser, weil sie gegenüber des Autos doch eine deutlich bessere Technik verwendet. Beim Railtaxi muß so getan werden, als ob es existieren
würde. Es verwendet die deutlich bessere Technik der Bahn. Durch
den Individualverkehr wird das System jedoch erst benutzbar. Das
dürfte zu erheblichen Marktanteilen führen, so dass die
technisch bedingten Vorteile auch im Gesamtbild ihre Wirkung voll
entfalten können. |
Zukunftsaussichten | 10 | 1 | 5 | Es werden enorme Aufwendungen für das Auto weltweit
getätigt. Es ist absehbar, dass es in nicht allzuferner Zukunft
fahrerlos fahren wird. Das
dürfte die Bahn in ihrer Existenz bedrohen.
Die Bahn reagiert in keinster Weise auf die Herausforderung, die ihr durch das fahrerlose Auto droht. Deshalb muss man davon ausgehen, dass sie innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre überflüssig wird. Das Railtaxi hängt unmittelbar vom Wohlwollen der Bahn ab. Diese scheint das Railtaxi jedoch eher zu bekämpfen anstatt darin eine Überlebenschancezu sehen. |
|
111 | 86 | 195 | Mit 121 Punkten entspricht das Auto etwa
den üblichen Erwartungen. Es gibt viele Nachteile, die jedoch in
Kauf genommen werden, weil die Vorteile als wichtiger gewertet
werden.
Daß die Bahn nur auf eine so geringe Punktzahl kommt, liegt vorwiegend an der Art und Weise, wie das System zum Einsatz gebracht wird. Das (keineswegs zwangsweise) verfolgte "Viel-auf-Einmal" (VAE) Konzept der Bahn verhindert den flexiblen und kundennahen Einsatz und somit die Akzeptanz in der Bevölkerung. Sollte aus dem Projekt "Railtaxi" nichts werden, so ist absehbar, dass die Bahn in nicht allzuferner Zukunft (innerhalb ca. 20 Jahren) durch das selbstfahrenden Auto abgeschafft wird. Projekte wie das "BahnTaxi" derDB AG wirken in diesem Zusammenang reichlich hilflos und wenig aussichtsreich. Durch die unglücklich gewählte Namensgebung be- oder verhindert die DB AG sogar wissentlich das aussichtsreichere Projekt Railtaxi, weil es schon viele Jahre vorher unter diesem Namen (jedoch mit normal klein "t" geschrieben) bekannt war. Die hohe Punktzahl des Railtaxis zeigt sehr deutlich, wie es um die Akzeptanz in der Bevölkerung bestellt sein dürfte. Es handelt sich zwar hierbei nur um Vermutungen - doch die leider äußerst spärlichen Diskussionen darüber konnten bislang noch nicht vom Gegenteil überzeugen.Würde noch eine Gewichtung der einzelnen Funktionen erfolgen, so stünde die VAE-Bahn (ralativ gesehen) noch erheblich schlechter und das Railtaxi noch deutlich besser da. (Bahn und Transrapid zeigen mit dieser Art des Vergleichs nur geringe Unterschiede, was auch das lang währende Gezerre um den TR erklären dürfte) |
eMail an den Autor ChristophMüller
Zurück zur Homepage
Obwohl das Railtaxi von der Deutsche Bahn AG
betriebenwerden könnte, scheint diese es verhindern zu wollen?