Letzter Update 30.5.2010
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Weshalb das Railtaxi mit sehr hohen Marktanteilen (ca.80% ab ca. 30km) rechnen kann

Die folgende Tabelle scheint ein besonders "heißes Eisen" zusein. Trotz jahrelanger Veröffentlichungen im Internet und öffentlicher Aufforderungen hat es erst Ende 1998  eine Einzelperson gewagt, die Inhalte und Aussagen anzuzweifeln und ein alternatives Tableau zu erstellen. Leider darf ich dieses nicht veröffentlichen. In einigen wenigen Newsgroups wurde mein Tableau lediglich in Einzelpunkten aufgegriffen. Die politischen Parteien reagierten auf dieses Thema ebenso sprachlos wie die Umweltverbände. Selbst die vorwiegend im F.D.P.-Forum sehr engagiert diskutierende Transrapid-Lobby kannte eine Variante dieser Liste sehr genau. Dort machte ich ein Entscheidungstableauauf, das auch den Transrapid enthielt, der darin jedoch eine ziemlich schlechte Figur machte. Durch die versammelte Fachkompetenz sollten sich qualifizierte und sachliche Einwände ergeben, die jedoch zu meiner großenEnttäuschung  komplett ausblieben. Stattdessen wurde massiv vomThema abgelenkt und versucht, mit Polemik Druck auszuüben. Das Thema Transrapid ist bekanntermaßen keines mehr.

In guten Studiengängen und in guten Unternehmensberatungen lernt man, Dinge in Funktionen zu zerlegen und als Funktionen zu handhaben. Tut man das in Sachen Verkehr, versteht man sehr schnell, weshalb die heutige Bahn mit ihrem Viel-Auf-Einmal (VAE) Konzept so geringe Marktanteile (um10%) und der Straßenverkehr so hohe hat. Die folgende Tabelle ist nicht vollständig und noch nicht als Entscheidungstableau ausgeführt. Die Gewichtung fehlt noch. Wer es genauer haben will, möge bitte mit mir direkt Kontakt aufnehmen. Je höher die Punktzahl, desto besser wird die jeweilige Funktion erfüllt und desto höher wird bei der Summenbildung der voraussichtliche Marktanteil. Die Skala reicht von1 bis 10.
Funktion Straße Bahn Railtaxi Kommentar
    Reisekomfort
    4
    6
    10
Autofahrer muß sich konzentrieren 

Bahnfahrer muß sich mit gebotenen Zugmaterial begnügen und muss ggf. umsteigen und lange Wartezeiten in Kauf nehmen. 

Railtaxifahrer kann sich nach eigenem Wünschen einrichten

    Erwerbstätigkeiten während der Reisezeit
    1
    3
    10
Auto: Der Fahrer muß sich auf das Fahren konzentrieren und darf sich nicht ablenken lassen. 

Bahn: Bedingt sind Erwerbstätigkeiten möglich. 

Railtaxi: Einzige Einschrängung: die Größe und Ausstattung des eigenen Fahrzeugs.

    Wahl des Reisezeitpunktes / Flexibilität
    6
    3
    10
Nachtfahrten mit Auto anstrengend 

Bahn ist fahrplanabhängig 

Railtaxi fährt jederzeit automatisch ohne Fahrplan

    Reisezeit Haustür - Haustür
    6
    3
    8
Auto muß nicht umsteigen, kein Fahrplan aber oft schlechte Verkehrsbedingungen und niedrige Durchschnittsgeschwindigkeiten 

Bahn hat zwar mitunter hohe Reisegeschwindigkeiten, hängt aber am Fahrplan und immer länger werdenden Zubringerzeiten 

Railtaxi fährt non-stop von Haustürnähe zu Haustürnähe. Zwar mit nur niedrigier Höchstgeschwindigkeit von ca. 130 km/h, die jedoch kontinuierlich ohne unnötige Unterbrechungen und Umwege.

    Verfügbarkeit
    9
    3
    8
Auto ist fast immer verfügbar 

Bahn ist oft weit entfernt und der Fahrplan erlaubt die Benutzung nur zu bestimmten Zeiten  und zu bestimmten Zielen.

Railtaxi ist jederzeit verfügbar. Die Anreisezeiten sind aufgrundder geographischen Nähe, die die Parallelweichen erlauben, kurz.

    Energiebedarf
    2
    7
    9
Auto: Alleine die Treibstoffherstellung fordert ca. 50% Verlust. Die Abwärme prinzipiell unbrauchbar (80...90%). Aus Sicherheitsgründen ist kein effektives Windschattenfahren möglich.Gummireifen brauchen deutlich mehr Energie als Eisenräder. 

Bahn: Abwärmenutzung prinzipiell möglich. Durch Fahrplanabhängigkeiten müssen viele Leerfahrten gemacht werden. Durch geringe Akzeptanz inder Bevölkerung wirken sich die Energiespareffekte in der Summe kaum aus. 

Railtaxi: Zusammen mit dem Astrail-Konzept fallen kaum Verluste im Rahmen der Treibstoffherstellung an. Abwärmenutzung prinzipiell möglich. Zugähnliches Windschattenfahren. Große Gesamtenergieeinsparung (bis zu ca. 95% gegenüber Auto) durch hohen Marktanteil, der auch im Straßenverkehr Kraft-Wärme-Kopplung durch Elektroantrieb ermöglicht. Wegen standardisierter Fahrzeuge sind kaum Leerfahrten nötig. Das Railtaxi sorgt für ideale Voraussetzung für das Elektroauto als Massenanwendung. Selbst mit uralten Akkusystemen.

    Fahrpreis
    3
    3
    6
Auto: hohe Fix- und Energiekosten 

Bahn: Erlaubt strukturbedingt nur selten die Abschaffung des eigenen Autos, dessen hohe Fixkosten sowohl mit als auch ohne Bahnbenutzung anfallen. Außerdem sind die Kilometerkosten für sporadische Bahnbenutzer sehr hoch. 

Railtaxi: Nach meinen Berechnungen 10...14 ct pro Kilometer. Das ist weniger als ein Kleinwagen Sprit braucht. Dabei wird das eigene Auto aber sogar noch mitgenommen.

    Streckenkosten
    3
    5
    10
Auto: hoher Flächenbedarf 

Bahn: teure Kunstbauten wegen geringer Steigfähigkeiten, großer Kurvenradien wegen hoher Geschwindigkeiten, hohe Fundamentkosten wegen hoher Achslasten der Lokomotiven 

Railtaxi: Vermeidung teurer Kunstbauten durch hohe Steigfähigkeit, geringe Achslasten und geringe Höchstgeschwindigkeiten. Mit einem Gleis wird die Verkehrskapazität einer 10...14-spurigen Autobahn (proRichtung) realisiert. Der Flächenbedarf ist somit noch erheblich geringer als mit der Bahn. Außerdem sind keine aufwändigen Rangierbahnhöfe und vielgleisige Bahnhöfe nötig, was vor allem auch in den teuren Ballungszentren viel versiegelte Fläche erspart und trotzdem mehr Zugangspunkte ermöglicht.

    Investitionen je Sitzplatz
    2
    5
    10
Auto: Es muß ein ganzes Auto gekauft werden 

Bahn: Sitzplätze werden in preiswerten Waggons zusammengefaßt. Allerdings wird der Sitzplatz im eigenen Auto dadurch leider NICHT überflüssig, so dass dieser eigentlich mitgezählt werden muss. Das würde zu einer erheblichen Abwertung der Bahn führen. 

Railtaxi: Sitzplätze sind nicht nötig. Man fährt entweder mit dem eigenen Auto oder mietet sich eine Personenkabine oder benutzt einen bahnähnlichen Liniendienst.

    Politische Durchsetzbarkeit
    5
    2
    9
Auto: Autobahnen lassen sich leichter als Bahnstrecken durchsetzen, weil sie die Bedürfnisse der meisten Menschen eher treffen als die Bahn. Die wird zwar als umweltpolitisch positiver, dafür aber als kaum benutzbar und somit vermeidbar eingestuft. 

Bahn: Wird als kaum benutzbar und deshalb vermeidbar eingestuft 

Railtaxi: Wäre in der Benutzung billiger als nur die variablen Kosten eines Kleinwagens, fast an jedem Ort zugänglich, würde maximalen Reisekomfort bei gleichzeitig optimalen Umwelt- und Sozialaspekten bieten.

    Einführungsprobleme
    10
    2
    7
Das Auto IST eingeführt. 

Die Bahn hat sich vom Markt weitgehend verabschiedet. Das Image ist schlecht. Es müssen massive Anstrengungen zur Wiedereinführunggemacht werden. Strukturbedingt ist das mit sehr hohen Investitionen bei absehbar geringem Nutzen (Ertrag) zu tun. Sie ist durch die Entwicklung hin zum selbstfahrenden Auto in ihrer Existenz bedroht.

Das Railtaxi kann auf den vorhandenen Strukturen der Bahn aufsetzen. Aufgrund der absehbaren geringen Akzeptanzprobleme können Investitionen mit hohem Ertrag getätigt werden, die aufgrund der technischen Besonderheiten auch noch realativ preiswert ausfallen würden.

    Personentransport bis 10 km
    8
    2
    3
Auto konkurriert nur mit Nahverkehr. Ansonsten sehr gut geeignet 

Bahn bietet solch kurze Strecken immer weniger an. Und wenn, dann nur mit Fahrplanabhängigkeit und in dicht besiedelter Umgebung. 

Railtaxi: da müßte es zu viele Bahnhöfe geben. Der kürzeste Bahnhofabstand beträgt technisch bedingt etwa 4 km.

    Personentransport bis 100 km
    7
    5
    10
Auto: noch sehr gut geeignet, Fahrzeit noch tolerierbar 

Bahn wäre besser besser geeignet, wenn sie nicht fahrplanabhängig wäre und mehr Anschlußpunkte hätte. 

Railtaxi wäre sehr gut geeignet

    Personentransport bis 200 km
    5
    5
    10
Durch die lange Fahrzeit verliert das Auto an Attraktivität 

Durch Fahrplanabhängigkeiten und lange Zubringerzeiten gewinnt die Bahn nicht viel in diesem Bereich. 

Da die Fahrzeiten im Railtaxi sinnvoll genutzt werden können, kein Problem

    Personentransport bis 500 km
    3
    7
    9
Bei solchen Entfernungen verzichtet man gerne auf das Auto 

Die Bahn gewinnt auf Kosten des Autos 

Da die Fahrzeiten im Railtaxi sinnvoll genutzt werden können, kein Problem. Allerdings sollte man mit angepsster Ausstattung reisen.

    Personentransport bis 1000 km
    1
    8
    10
Mit dem Auto muß ein ganzer Tag geopfert werden 

Mit der Bahn muß ebenfalls ein ganzer Tag geopfert werden; man kommt jedoch ausgeruht an. Nachtfahrten mit Schlafmöglichkeiten sind allerdings nur auf speziellen Strecken möglich. Ansonsten ist mit längeren nächtlichen Bahnhofsaufenthalten zu rechnen. 

Die Reisezeit per Railtaxi dauert keine 8 Stunden plus kurze Zubringerzeiten.Sie kann sowohl tagsüber als auch nachts im Schlaf zurückgelegt werden.

    Personentransport bis 2000 km
    1
    5
    9
Mit dem Auto dauert das sehr lange und ist sehr anstrengend. Ungeeignet. 

Selbst wenn man eine Schlafwagenstrecke benutzen kann, wird eine solcheReise als anstrengend und unangenehm empfunden. Hier gewinnt bereits dasFlugzeug spürbar an Akzeptanz. 

Per Railtaxi wäre eine solche Strecke etwa in 16 Stunden inclusive Zubringerzeiten zurückgelegt. Benutzt man ein wohnmobilähnliches Fahrzeug, so kann man z.B. 4 Stunden vor dem Zubettgehen abfahren, 8 Stunden in vertrauter Umgebung ungestört schlafen und den folgenden Tag gemütlich angehen lassen. Das dürfte durchaus noch als erholsam angesehen werden. Eine solche Reise in den Morgenstunden anzutreten, dürfte jedoch nicht empfehlenswert sein.

    Personentransport über 2000 km
    1
    2
    4
Auto ungeeignet 

Bahn kaum geeignet. Nur Güterverkehr. 

Railtaxi nur in wenigen Fällen geeignet. Für Güterverkehr jedoch unproblematisch. 

Personenverkehr wird überwiegend per Flugzeug erledigt.

    Kaufmannsgüter
    7
    1
    9
Auto sehr gut geeignet, allerdings fahrergebunden (eingeschränkter Entfernungsbereich wg. Ruhezeiten) und teuer 

Bahn nahezu ungeeignet. Deshalb kündigte die Post und die Bahntran selbst die wesentlichen Verträge. Beide Unternehmen fahren nunmehr fast ausschließlich auf der Straße. 

Ähnlich wie Auto, jedoch weit weniger fahrergebunden und daher preiswerter. Entfernungbereich nur durch Schienenexistenz beeinträchtigt.

    Gütertransport
    6
    2
    9
Auto (LKW) sehr gut geeignet, allerdings fahrergebunden und teuer 

Bahn nur in Ausnahmefällen geeignet 

Railtaxi: durch Zusammenschalten mehrer Einheiten lassen sich nahezu beliebige Transportfahrzeuge zusammenstellen. Entfernungbereich nur durch Schienenexistenz begrenzt. Selbst Strecken wie Lissabon - Hongkong könnten in nur wenigen Tagen non-stop bewältigt werden.

    Möglichkeiten zur Selbstdarstellung
    10
    1
    10
Die Tatsache, dass es eine extreme Bahndbreite alleine für PKWs gibt, ist ein deutlicher HInweis darauf, wie ernst die Möglichkeiten nach der Selbstdarstellung genommen werden müssen. 

Die Bahn bietet so gut wie keine Möglichkeiten zur Selbstdarstellung 

Beim Railtaxi existieren die gleichen Möglichkeiten wie fürdas Auto.

    Umweltverträglichkeit des Gesamtsystems
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Das Auto gilt aus vielerlei Gründen als Umweltsünder Nr.1. Abgase, Abgaszusammensetzung, Nutzung nur nicht regenerativer Energien, Unfallgefahren, Flächenbedarf usw. Und das aufgrund der weiten Verbreitung mit erheblicher Gesamtwirkung. 

Die Bahn kann aufgrund ihres geringen Marktanteils keinen großenUmwelteffekt bieten. Sie nimmt auf die Benutzung des Autos aufgrund fehlender Akzeptanz fast keinen Einfluß mehr. Wäre ihr Marktanteil erheblich größer, wäre auch ihre Punktzahl besser, weil sie gegenüber des Autos doch eine deutlich bessere Technik verwendet. 

Beim Railtaxi muß so getan werden, als ob es existieren würde. Es verwendet die deutlich bessere Technik der Bahn. Durch den Individualverkehr wird das System jedoch erst benutzbar. Das dürfte zu erheblichen Marktanteilen führen, so dass die technisch bedingten Vorteile auch im Gesamtbild ihre Wirkung voll entfalten können. 
Hinzu kommt noch, dass durch die strukturellen Begleiterscheinungenauch das herkömmliche Auto erheblich umweltfreundlicher gestaltet würde (E-Auto wird damit trotz "schlechter" Akkus massentauglich) und teilweise vielleicht sagar ganz abgeschafft werden kann.

          Zukunftsaussichten 10 1 5 Es werden enorme Aufwendungen für das Auto weltweit getätigt. Es ist absehbar, dass es in nicht allzuferner Zukunft fahrerlos fahren wird. Das dürfte die Bahn in ihrer Existenz bedrohen. 

Die Bahn reagiert in keinster Weise auf die Herausforderung, die ihr durch das fahrerlose Auto droht. Deshalb muss man davon ausgehen, dass sie innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre überflüssig wird. 

Das Railtaxi hängt unmittelbar vom Wohlwollen der Bahn ab. Diese scheint das Railtaxi jedoch eher zu bekämpfen anstatt darin eine Überlebenschancezu sehen.

    Summen
111 86 195 Mit 121 Punkten entspricht das Auto etwa den üblichen Erwartungen. Es gibt viele Nachteile, die jedoch in Kauf genommen werden, weil die Vorteile als wichtiger gewertet werden. 

Daß die Bahn nur auf eine so geringe Punktzahl kommt, liegt vorwiegend an der Art und Weise, wie das System zum Einsatz gebracht wird. Das (keineswegs zwangsweise) verfolgte "Viel-auf-Einmal" (VAE)  Konzept der Bahn verhindert den flexiblen und kundennahen Einsatz und somit die Akzeptanz in der Bevölkerung. Sollte aus dem Projekt "Railtaxi" nichts werden, so ist absehbar, dass die Bahn in nicht allzuferner Zukunft (innerhalb ca. 20 Jahren) durch das selbstfahrenden Auto abgeschafft wird. Projekte wie das "BahnTaxi" derDB AG wirken in diesem Zusammenang reichlich hilflos und wenig aussichtsreich. Durch die unglücklich gewählte Namensgebung be- oder verhindert die DB AG sogar wissentlich das aussichtsreichere Projekt Railtaxi, weil es schon viele Jahre vorher unter diesem Namen (jedoch mit normal klein "t" geschrieben) bekannt war.

Die hohe Punktzahl des Railtaxis zeigt sehr deutlich, wie es um die Akzeptanz in der Bevölkerung bestellt sein dürfte. Es handelt sich zwar hierbei nur um Vermutungen - doch die leider äußerst spärlichen Diskussionen darüber konnten bislang noch nicht vom Gegenteil überzeugen.Würde noch eine Gewichtung der einzelnen Funktionen erfolgen, so stünde die VAE-Bahn (ralativ gesehen) noch erheblich schlechter und das Railtaxi noch deutlich besser da. (Bahn und Transrapid zeigen mit dieser Art des Vergleichs nur geringe Unterschiede, was auch das lang währende Gezerre um den TR erklären dürfte)

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Obwohl das Railtaxi von der Deutsche Bahn AG betriebenwerden könnte, scheint diese es verhindern zu wollen?