Update 31.8.97, 12.7.99, 29.2.00, 12.10.00, 22.11.00, 29.5.01, 6.5.02,
4.9.03, 17.9.08, 13.6.09, 14.7.10, 25.2.13
Die INgenieurGEmeinschaft INGE ist im Grunde genommen nichts anderes
als
ein ganz gewöhnlicher Stammtisch. Allerdings mit dem Unterschied,
dass
es durchaus erwünscht ist, wenn über die Arbeit gesprochen
wird. "Ingenieur" sollte dabei eher vom Wortursprung "in genius" - also
"im Geiste" - her verstanden werden. Es geht vor allem um Berufe, die
"mit dem Kopf anschieben".
Dieser Stammtisch ist für jedermann/frau offen, weshalb auch der
Termin
bekanntgegeben werden kann: Jeder erste Donnerstag im Monat im Gasthof
Anker
in Ingolstadt um 20.00 Uhr. Wer zum Stammtisch kommen
möchte,
sollte mich vorher anrufen: 0841/61883. Es könnte
schließlich
sein, dass wir uns auch mal wo anders (z.B. Biergarten), zu einem
anderen Termin oder gar nicht treffen.
Historie:
Entstanden ist der Stammtisch an der FH München 1982 im Rahmen
eines Aufbaustudiums zum Wirtschaftsingenieur. Es stellte sich die
Frage, ob man für 8,- DM pro Stunde Komparse in Filmstudios, als
Briefträger oder sonst einen typischen
Studentenjob bekommt und sich so mühsam über Wasser hält
oder ob man als richtiger Ingenieur für damals 80,- DM/h auftritt.
Letzeres war uns lieber und aufgrund der vorangegangenen Ausbildung
auch möglich. Die dafür nötigen Kontakte wurden an den
Stammtischen gemacht. Nach Ende des Studiums viel die Gruppe leider in
alle Himmelsrichtungen auseinander. Hätte es damals schon Internet
gegeben, wäre sie wohl noch beisammen.
Angesichts der neuen Möglichkeiten möchte ich einen neuen
Anlauf wagen. Inzwischen geht es um Projekte im 7-stelligen
Euro-Bereich, die auch noch mächtig Spaß machen.
Sinn des Ganzen:
Schaffung eines Marktes von Möglichkeiten, gegenseitiges
persönliches Kennenlernen, permanente gegenseitige Fortbildung,
"Anleihern" von Projekten, gegenseitige Hilfestellungen, miteinander
Spaß haben sowie "Anbau und
Kultivierung von Vitamin B".
Hintergrund:
Die Unsitte der Vorruhestandsregelungen und übertriebene
Bürokratie legten riesige Ressourcen lahm. Die seit 2008 weltweite
Finanzkrise unseres exponetiellen (weil zinsbasierten)
Finanzsystems scheint noch nicht überwunden zu sein. Die
jüdische Sitte, alle 7*7Jahre (=49 Jahre) ein Jubeljahr zu
schalten, in dem die ganzen Zinsgewinne verjubelt wurden (daher der
Name), gibt es nicht mehr. Damit wurde das System in
regelmäßigen Abständen immer wieder auf Null
zurückgesetzt, um einen Crash zu verhindern. Jetzt wartet man, bis
es tatsächlich zusammenbricht (weil keiner sein Geld verjubeln
will). Das dürfte etwa alle 80 Jahre der Fall sein. Wir sind schon
etwas drüber. Solche absehbaren Crashs zerstören dabei
ganze Familien (teilweise schon am Entstehen -> 1,4 Kinder pro Frau)
und damit unsere
gesamte wirtschaftliche Basis. Gleichzeitig werden die noch Arbeitenden
zunehmend
unter Konkurrenz- und Anpassungsdruck gesetzt, was gerne auch schon mal
zum gehäuft auftretenden Burn-Out-Syndrom führt.
Außerdem wird
deren
Lebensarbeitszeit verlängert, wodurch in der Summe auch
diese
Betroffenen gehörig in Mitleidenschaft ("verschlissen") gezogen
werden.
Die "Artenvielfalt" in der "Gedankenwelt" wird dadurch, sozusagen als
Kollateralschaden, ebenfalls massiv
eingeschränkt
anstatt sie gewinnbringend zu nutzen. Hilflos werden Innovationen zur
Zukunftssicherung
gefordert, die in einem derartig unter Anpassungsdruck stehenden Umfeld
jedoch
kaum eine Chance haben.
Der INGE-Stammtisch hat zum Ziel, sich gegenseitig sowohl menschlich
wie
auch fachlich kennenzulernen, was regelmäßige Besuche
besonders sinnvoll macht. Außerdem kann davon ausgegangen
werden,
daß jeder Anwesende mit etwa 10 weiteren Menschen gute Kontakte
pflegt.
Die lockeren Kontakte sind zwar meist fachlicher Natur - allerdings
ohne
jeden Anpassungsdruck oder von außen eingebrachtem Stress. Hier
kann
sich jede(r) seine gewünschten Abhängigkeitsverhältnisse
selbst
definieren. Die INGE soll einen geistigen Freiraum darstellen, in dem
die
eigenen Vorstellungen - und seien sie noch so skurril oder scheinbar
abwegig
- einer lockeren fachlichen Prüfung ausgesetzt werden können,
aber nicht müssen.
Diese
lockere Atmosphäre reduziert Hemmschwellen und ist somit bestens
geeignet,
Neues hervorzubringen. Nicht nur Ideen, sondern auch
Kooperationen und somit solide wert- und nicht nur geldbasierte
Lebensgrundlagen.
Akquistiton:
Die erwähnten 10 Menschen, mit denen jeder Einzelne noch gute
Kontakte pflegen kann, können im Rahmen der INGE auch zu
Akquisitionszwecken mehr
oder weniger direkt angesprochen werden. Dabei spielt die sehr
wirkungsvolle Mund-zu-Mund-Progaganda bereits eine wesentliche Rolle.
Bei nur 10 Anwesenden können somit schon 10x10=100 Personen
angesprochen werden. Wer XING kennt, weiß, dass jeder jeden auf
der ganzen Welt spätestens um 7 Ecken kennt.
Weiterbildung:
Die INGE-Teilnehmer sollten aus möglichst unterschiedlichen
Fachbereichen stammen. Technik, Wirtschaft, Physik, Chemie, Biologie,
Medizin, Marketing, Finanzwelt, Geisteswissenschaften wie Mathematik,
Philosophie, Theologie
usw. Wenn man sich regelmäßig trifft, ist man sich
persönlich bekannt. Die Weiterbildung
kann dann häufig auf dem allerkürzesten und effektivsten Weg
überhaupt
stattfinden nach dem Motto "He Du, ich habe da ein Problem ..." Dieses
Verfahren
ist wesentlich schneller und effizienter als Seminare und
Lehrgänge
für mehrere Teilnehmer. Der spezifische INGE-Vorteil: Die
jeweiligen
Spezialisten sitzen häufig am gleichen Tisch. Wenn nicht, hat
meist irgendwer eine Telefonnummer ...
Treten Probleme auf, die mehrere gleichzeitig interessieren,
können auf informeller Ebene sehr schnell Seminare oder
Lehrgänge organisiert werden.
Auftragsvergabe:
Potentielle Auftraggeber würden ihre Auftragnehmer am liebsten
schon lange vor der Zusammenarbeit in ungezwungener Atmosphäre
kennen. Im Rahmen der INGE braucht er/sie sich nur zum Stammtisch
dazuzugesellen.
Auftragsabwicklung:
Sie kann entweder von einer Person alleine oder im Team abgewickelt
werden. Der INGE-Vorteil: Man kennt sich und weiß, mit wem man
arbeiten kann und mit wem nicht. Die Betroffenen können -
unabhängig von der INGE
- ihre eigenen Firmen gründen, die ggf. nach Projektende wieder
erlöschen
können. Dadurch, dass es willkommen ist, über die Arbeit zu
sprechen,
kann man davon ausgehen, dass die anderen INGE-Teilnehmer zumindest
während
der Stammtische ihre guten Ratschläge auch weitergeben und dabei
sogar
selbst lernen, wie man was macht. Somit geben sie dem ganzen
Unterfangen
vom Start weg einen positiven Schwung mit. Ein weiterer Grund, weshalb
das
so ist: "Kriege ich einen Auftrag rein und brauche Dich, Dich, Dich und
Dich
dazu, dann muss ich mit Euch sehr sorgsam umgehen. Schließlich
könnte
es ja sein, dass das nächste mal Du den Auftrag holst und du mich
dann
meine ganzen gemachten Sünden büßen lässt."
Die klassische und über Jahre anhaltende
Chef-Fußvolk-Beziehung kann so für manche "Cheftypen"
(besonders vom dogmatisch autoritären Stil) zum bösen
Bummerang werden. Dadurch, dass die Chef-Fußvolk-Beziehung
jederzeit in Bewegung geraten kann und das auch als völlig normal
empfunden
wird, stehen alle prinzipiell gleichwertig auf einer Stufe. Das
hält
den eigenen Kopf von allem möglichen firmeninternen Machtgerangel
weitgehend
frei, das in Führungspositionen normalerweise bis etwa 50% des
Arbeitsaufwandes
kostet. NVM-Ansätze dürften damit weitgehend schon im Keim
erstickt
sein. (NVM = "Nicht von mir". Wenn ein Vorgesetzter Ideen von seinen
Untergebenen
entgegennimmt, werden sie häufig nach diesem Kriterium bewertet,
was
freilich nie zugegeben wird. Dieser in der Wirtschaft weit verbreitete
Denkansatz
dient zur Sicherung der eigenen Führungsposition. In der Summe
führt
er zum Abstieg bis zum Bankrott der eigenen Firma, wie z.B. mit
Schubert
& Salzer Spinnereimaschinen AG in Ingolstadt mit der Entlassung von
über 2000 Arbeitskräften geschehen.)
Lobby-Arbeit:
In Form von "Wildwuchs" kann sie natürlich im Rahmen der normalen
Akquisitionstätigkeiten
abgewickelt werden. Sie kann aber auch "kultiviert" werden, wenn
gezielt
gearbeitet wird. Wie das am besten geschieht, kann gemeinsam am Besten
erarbeitet
werden.
Eigene Ideen:
Eigene Ideen sind grundsätzlich erst einmal wertlos. Sie bekommen
erst
dann einen Wert, wenn jemand bereit ist, dafür Geld auszugeben
oder
irgendwelche Anstrengungen dafür zu unternehmen.
Überlässt man
diese
Einschätzung alleine einem Patentanwalt, so ist man ganz schnell
einige
zig tausend Euro los und hat dann möglicherweise ein weltweites
Patent,
das letztlich niemand haben will. Nicht umsonst liegen beim Patentamt
97%
aller Anmeldungen nur nutzlos herum. Auf diesem Weg muss man also mit
dem
eigenen geistigen Eigentum quasi "Russisches Roullette" spielen. Das
Ende
vom Lied: Auch der letzte Funken an Idealismus geht verloren und somit
auch
das entsprechende Marktpotential.
Wie es auch anders geht, kann am besten in einer vertrauten Runde
besprochen werden. So gibt es z.B. die Geheimhaltungserklärungen
nach ISO 16016 (früher DIN 34), die
auch sinngemäß angewandt werden können. Damit
lässt sich
der Wert der Idee schon mal gut einschätzen, weil mit den
potentiellen Interessenten offen gesprochen werden kann. Wenn sich dann
der hohe Wert der
Idee bestätigen sollte, kann das nun sinnvolle Patent gemeinsam
mit
diesem Interessenten angemeldet und vor allem auch verwertet werden.
Bei der Verwertung kommt es oft zugute, dass im Rahmen der INGE
bereits einschlägige Spezialisten bekannt sind, die bei der
Umsetzung tatkräftig beiseite stehen können.
Grundsätzliche oder idealistische Ideen, Hobbies,
bewußte
"Spinnereien":
Sie sind i.d.R. in überschaubaren Zeiträumen nicht zu
verwerten bzw. ihre Verwertungsmöglichkeiten sind besonders
fraglich. Damit können
Projekte entstehen, die ganz einfach Spaß machen und vielleicht
auch
ganz interessante "Spin-off-Effekte" mit sich bringen. Diese Form von
Ideen
halten ein kreatives Hirn jung. Sie können auch dazu dienen, ganz
einfach
mal "Teamgeist" zu testen und eine gewisse Art von Selbstdarstellung zu
erreichen.
Kinder, Schüler, Arbeitslose, Frührentner, Rentner,
Studenten:
Der Gesellschaft kosten diese Gruppen nur Geld und liegen der
arbeitenden
Bevölkerung
"nur auf der Tasche". Inzwischen ist das nicht mehr nur für
Radikale
der ideale Anlass, um deren Bezüge immer mehr zu beschneiden und
zu
kürzen (Familiengeld für Hartz-IV-Empfänger
gestrichen...). Auch die Regierungen üben sich in
dieser
Disziplin.
Dass diese Gruppen jedoch auch Milliardenwerte in Form von Können
oder
geistigen Eigentums oder unvoreingenommener Ideen darstellt, will
offenbar niemand wissen, weil es
als
nicht realisierbar angesehen wird. Um nicht nachdenken zu müssen,
wie
man an diese Werte herankommt, zahlt man lieber Arbeitslosengeld,
Renten, Hartz IV,... Grandioses Missmanagement...
Im Rahmen der INGE können und sollen Projektteams
zustandekommen, die sich auch dieses Potential zunutze machen. Der
INGE-Stammtisch ist dabei
die Drehscheibe und der "Kontakt zum Boden", den man ansonsten mit
eigenen
Projekten im "elfenbeinernen Turm" leicht verlieren kann. Mit solchen
Projekten
könnte sowohl die Politik wie auch die Wirtschaft einfach vor
vollendete
Tatsachen gestellt werden: Projekte, deren Durchführung vielfach
an
interner Firmenpolitik oder "Geldmangel" (= kein Interesse) scheitern,
werden
ganz einfach durchgezogen - auch wenn nicht gleich das große Geld
fließt.
Firmen, die Arbeitskräfte freistellen, müssen dann damit
rechnen,
dass diese dann ihre als wertlos erachteten Projekte doch verwirklichen
und
möglicherweise mit dem Wettbewerber oder gleich selbst verwerten.
Die
Chancen, solche Projekte auch realisieren zu können, steigt
jedenfalls
mit Sicherheit mit der Zahl befreundeter Kollegen und Fachleute. Auf
informeller
Ebene lassen sich so manche Dinge regeln ... So umfasste das Personal
eines
Counter-Traders weltweit nur etwa 10 Personen. Sie gehörten in
dieser
Branche zu den weltweit Erfolgreichsten!
Die Stammtische:
Es würde mich freuen, wenn zum Ingolstädter Stammtisch
möglichst viele Gleichgesinnte erscheinen würden oder wenn in
anderen Städten ähnliche Initiativen gestartet würden.
In einem solchen Fall könnten
Netzwerke wie z.B. das Internet für einen schnellen
Informationsaustausch und zu gegenseitiger Hilfeleistung führen.
Kosten:
Der Stammtisch wird nicht veranstaltet, um einen Einzelnen reich zu
machen, sondern um mit guten Aufgaben gutes Geld verdienen zu
können. Deshalb kostet die Teilnahme nicht mehr als die Zeche, die
man macht und die Zeit, die man sich nimmt.
Abreißzettel
Mit den besten Grüßen
Christoph Müller
Email: Christoph.Mueller@astrail.de
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