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INGE-Logo

Die INgenieurGEmeinschaft INGE ist im Grunde genommen nichts anderes als ein ganz gewöhnlicher Stammtisch. Allerdings mit dem Unterschied, dass es durchaus erwünscht ist, wenn über die Arbeit gesprochen wird. "Ingenieur" sollte dabei eher vom Wortursprung "in genius" - also "im Geiste" - her verstanden werden. Es geht vor allem um Berufe, die "mit dem Kopf anschieben". Dieser Stammtisch ist für jedermann/frau offen, weshalb auch der Termin bekanntgegeben werden kann: Jeder erste Donnerstag im Monat im Gasthof Anker in Ingolstadt um 20.00 Uhr. Wer zum Stammtisch kommen möchte, sollte mich vorher anrufen: 0841/61883. Es könnte schließlich sein, dass wir uns auch mal wo anders (z.B. Biergarten), zu einem anderen Termin oder gar nicht treffen.

Historie:
Entstanden ist der Stammtisch an der FH München 1982 im Rahmen eines Aufbaustudiums zum Wirtschaftsingenieur. Es stellte sich die Frage, ob man für 8,- DM pro Stunde Komparse in Filmstudios, als Briefträger oder sonst einen typischen Studentenjob bekommt und sich so mühsam über Wasser hält oder ob man als richtiger Ingenieur für damals 80,- DM/h auftritt. Letzeres war uns lieber und aufgrund der vorangegangenen Ausbildung auch möglich. Die dafür nötigen Kontakte wurden an den Stammtischen gemacht. Nach Ende des Studiums viel die Gruppe leider in alle Himmelsrichtungen auseinander. Hätte es damals schon Internet gegeben, wäre sie wohl noch beisammen.
Angesichts der neuen Möglichkeiten möchte ich einen neuen Anlauf wagen. Inzwischen geht es um Projekte im 7-stelligen Euro-Bereich, die auch noch mächtig Spaß machen.

Sinn des Ganzen:

Schaffung eines Marktes von Möglichkeiten, gegenseitiges persönliches Kennenlernen, permanente gegenseitige Fortbildung, "Anleihern" von Projekten, gegenseitige Hilfestellungen, miteinander Spaß haben sowie "Anbau und Kultivierung von Vitamin B".

Hintergrund:

Die Unsitte der Vorruhestandsregelungen und übertriebene Bürokratie legten riesige Ressourcen lahm. Die seit 2008 weltweite Finanzkrise unseres exponetiellen (weil zinsbasierten)  Finanzsystems  scheint noch nicht überwunden zu sein. Die jüdische Sitte, alle 7*7Jahre (=49 Jahre) ein Jubeljahr zu schalten, in dem die ganzen Zinsgewinne verjubelt wurden (daher der Name), gibt es nicht mehr. Damit wurde das System in regelmäßigen Abständen immer wieder auf Null zurückgesetzt, um einen Crash zu verhindern. Jetzt wartet man, bis es tatsächlich zusammenbricht (weil keiner sein Geld verjubeln will). Das dürfte etwa alle 80 Jahre der Fall sein. Wir sind schon etwas drüber. Solche absehbaren Crashs zerstören dabei ganze Familien (teilweise schon am Entstehen -> 1,4 Kinder pro Frau) und damit unsere gesamte wirtschaftliche Basis. Gleichzeitig werden die noch Arbeitenden zunehmend unter Konkurrenz- und Anpassungsdruck gesetzt, was gerne auch schon mal zum gehäuft auftretenden Burn-Out-Syndrom führt. Außerdem wird deren Lebensarbeitszeit verlängert, wodurch in der Summe auch diese Betroffenen gehörig in Mitleidenschaft ("verschlissen") gezogen werden. Die "Artenvielfalt" in der "Gedankenwelt" wird dadurch, sozusagen als Kollateralschaden, ebenfalls massiv eingeschränkt anstatt sie gewinnbringend zu nutzen. Hilflos werden Innovationen zur Zukunftssicherung gefordert, die in einem derartig unter Anpassungsdruck stehenden Umfeld jedoch kaum eine Chance haben.

Der INGE-Stammtisch hat zum Ziel, sich gegenseitig sowohl menschlich wie auch fachlich kennenzulernen, was regelmäßige Besuche besonders sinnvoll macht. Außerdem kann davon ausgegangen werden, daß jeder Anwesende mit etwa 10 weiteren Menschen gute Kontakte pflegt. Die lockeren Kontakte sind zwar meist fachlicher Natur - allerdings ohne jeden Anpassungsdruck oder von außen eingebrachtem Stress. Hier kann sich jede(r) seine gewünschten Abhängigkeitsverhältnisse selbst definieren. Die INGE soll einen geistigen Freiraum darstellen, in dem die eigenen Vorstellungen - und seien sie noch so skurril oder scheinbar abwegig - einer lockeren fachlichen Prüfung ausgesetzt werden können, aber nicht müssen. Diese lockere Atmosphäre reduziert Hemmschwellen und ist somit bestens geeignet, Neues hervorzubringen. Nicht nur Ideen, sondern auch Kooperationen und somit solide wert- und nicht nur geldbasierte Lebensgrundlagen.

Akquistiton:

Die erwähnten 10 Menschen, mit denen jeder Einzelne noch gute Kontakte pflegen kann, können im Rahmen der INGE auch zu Akquisitionszwecken mehr oder weniger direkt angesprochen werden. Dabei spielt die sehr wirkungsvolle Mund-zu-Mund-Progaganda bereits eine wesentliche Rolle. Bei nur 10 Anwesenden können somit schon 10x10=100 Personen angesprochen werden. Wer XING kennt, weiß, dass jeder jeden auf der ganzen Welt spätestens um 7 Ecken kennt.

Weiterbildung:

Die INGE-Teilnehmer sollten aus möglichst unterschiedlichen Fachbereichen stammen. Technik, Wirtschaft, Physik, Chemie, Biologie, Medizin, Marketing, Finanzwelt, Geisteswissenschaften wie Mathematik, Philosophie, Theologie usw. Wenn man sich regelmäßig trifft, ist man sich persönlich bekannt. Die Weiterbildung kann dann häufig auf dem allerkürzesten und effektivsten Weg überhaupt stattfinden nach dem Motto "He Du, ich habe da ein Problem ..." Dieses Verfahren ist wesentlich schneller und effizienter als Seminare und Lehrgänge für mehrere Teilnehmer. Der spezifische INGE-Vorteil: Die jeweiligen Spezialisten sitzen häufig am gleichen Tisch. Wenn nicht, hat meist irgendwer eine Telefonnummer ...

Treten Probleme auf, die mehrere gleichzeitig interessieren, können auf informeller Ebene sehr schnell Seminare oder Lehrgänge organisiert werden.

Auftragsvergabe:

Potentielle Auftraggeber würden ihre Auftragnehmer am liebsten schon lange vor der Zusammenarbeit in ungezwungener Atmosphäre kennen. Im Rahmen der INGE braucht er/sie sich nur zum Stammtisch dazuzugesellen.

Auftragsabwicklung:

Sie kann entweder von einer Person alleine oder im Team abgewickelt werden. Der INGE-Vorteil: Man kennt sich und weiß, mit wem man arbeiten kann und mit wem nicht. Die Betroffenen können - unabhängig von der INGE - ihre eigenen Firmen gründen, die ggf. nach Projektende wieder erlöschen können. Dadurch, dass es willkommen ist, über die Arbeit zu sprechen, kann man davon ausgehen, dass die anderen INGE-Teilnehmer zumindest während der Stammtische ihre guten Ratschläge auch weitergeben und dabei sogar selbst lernen, wie man was macht. Somit geben sie dem ganzen Unterfangen vom Start weg einen positiven Schwung mit. Ein weiterer Grund, weshalb das so ist: "Kriege ich einen Auftrag rein und brauche Dich, Dich, Dich und Dich dazu, dann muss ich mit Euch sehr sorgsam umgehen. Schließlich könnte es ja sein, dass das nächste mal Du den Auftrag holst und du mich dann meine ganzen gemachten Sünden büßen lässt."

Die klassische und über Jahre anhaltende Chef-Fußvolk-Beziehung kann so für manche "Cheftypen" (besonders vom dogmatisch autoritären Stil) zum bösen Bummerang werden. Dadurch, dass die Chef-Fußvolk-Beziehung jederzeit in Bewegung geraten kann und das auch als völlig normal empfunden wird, stehen alle prinzipiell gleichwertig auf einer Stufe. Das hält den eigenen Kopf von allem möglichen firmeninternen Machtgerangel weitgehend frei, das in Führungspositionen normalerweise bis etwa 50% des Arbeitsaufwandes kostet. NVM-Ansätze dürften damit weitgehend schon im Keim erstickt sein. (NVM = "Nicht von mir". Wenn ein Vorgesetzter Ideen von seinen Untergebenen entgegennimmt, werden sie häufig nach diesem Kriterium bewertet, was freilich nie zugegeben wird. Dieser in der Wirtschaft weit verbreitete Denkansatz dient zur Sicherung der eigenen Führungsposition. In der Summe führt er zum Abstieg bis zum Bankrott der eigenen Firma, wie z.B. mit Schubert & Salzer Spinnereimaschinen AG in Ingolstadt mit der Entlassung von über 2000 Arbeitskräften geschehen.)

Lobby-Arbeit:

In Form von "Wildwuchs" kann sie natürlich im Rahmen der normalen Akquisitionstätigkeiten abgewickelt werden. Sie kann aber auch "kultiviert" werden, wenn gezielt gearbeitet wird. Wie das am besten geschieht, kann gemeinsam am Besten erarbeitet werden.

Eigene Ideen:

Eigene Ideen sind grundsätzlich erst einmal wertlos. Sie bekommen erst dann einen Wert, wenn jemand bereit ist, dafür Geld auszugeben oder irgendwelche Anstrengungen dafür zu unternehmen. Überlässt man diese Einschätzung alleine einem Patentanwalt, so ist man ganz schnell einige zig tausend Euro los und hat dann möglicherweise ein weltweites Patent, das letztlich niemand haben will. Nicht umsonst liegen beim Patentamt 97% aller Anmeldungen nur nutzlos herum. Auf diesem Weg muss man also mit dem eigenen geistigen Eigentum quasi "Russisches Roullette" spielen. Das Ende vom Lied: Auch der letzte Funken an Idealismus geht verloren und somit auch das entsprechende Marktpotential.

Wie es auch anders geht, kann am besten in einer vertrauten Runde besprochen werden. So gibt es z.B. die Geheimhaltungserklärungen nach ISO 16016 (früher DIN 34), die auch sinngemäß angewandt werden können. Damit lässt sich der Wert der Idee schon mal gut einschätzen, weil mit den potentiellen Interessenten offen gesprochen werden kann. Wenn sich dann der hohe Wert der Idee bestätigen sollte, kann das nun sinnvolle Patent gemeinsam mit diesem Interessenten angemeldet und vor allem auch verwertet werden.

Bei der Verwertung kommt es oft zugute, dass im Rahmen der INGE bereits einschlägige Spezialisten bekannt sind, die bei der Umsetzung tatkräftig beiseite stehen können.

Grundsätzliche oder idealistische Ideen, Hobbies, bewußte "Spinnereien":

Sie sind i.d.R. in überschaubaren Zeiträumen nicht zu verwerten bzw. ihre Verwertungsmöglichkeiten sind besonders fraglich. Damit können Projekte entstehen, die ganz einfach Spaß machen und vielleicht auch ganz interessante "Spin-off-Effekte" mit sich bringen. Diese Form von Ideen halten ein kreatives Hirn jung. Sie können auch dazu dienen, ganz einfach mal "Teamgeist" zu testen und eine gewisse Art von Selbstdarstellung zu erreichen.

Kinder, Schüler, Arbeitslose, Frührentner, Rentner, Studenten:

Der Gesellschaft kosten diese Gruppen nur Geld und liegen der arbeitenden Bevölkerung "nur auf der Tasche". Inzwischen ist das nicht mehr nur für Radikale der ideale Anlass, um deren Bezüge immer mehr zu beschneiden und zu kürzen (Familiengeld für Hartz-IV-Empfänger gestrichen...). Auch die Regierungen üben sich in dieser Disziplin. Dass diese Gruppen jedoch auch Milliardenwerte in Form von Können oder geistigen Eigentums oder unvoreingenommener Ideen darstellt, will offenbar niemand wissen, weil es als nicht realisierbar angesehen wird. Um nicht nachdenken zu müssen, wie man an diese Werte herankommt, zahlt man lieber Arbeitslosengeld, Renten, Hartz IV,... Grandioses Missmanagement...

Im Rahmen der INGE können und sollen Projektteams zustandekommen, die sich auch dieses Potential zunutze machen. Der INGE-Stammtisch ist dabei die Drehscheibe und der "Kontakt zum Boden", den man ansonsten mit eigenen Projekten im "elfenbeinernen Turm" leicht verlieren kann. Mit solchen Projekten könnte sowohl die Politik wie auch die Wirtschaft einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werden: Projekte, deren Durchführung vielfach an interner Firmenpolitik oder "Geldmangel" (= kein Interesse) scheitern, werden ganz einfach durchgezogen - auch wenn nicht gleich das große Geld fließt. Firmen, die Arbeitskräfte freistellen, müssen dann damit rechnen, dass diese dann ihre als wertlos erachteten Projekte doch verwirklichen und möglicherweise mit dem Wettbewerber oder gleich selbst verwerten. Die Chancen, solche Projekte auch realisieren zu können, steigt jedenfalls mit Sicherheit mit der Zahl befreundeter Kollegen und Fachleute. Auf informeller Ebene lassen sich so manche Dinge regeln ... So umfasste das Personal eines Counter-Traders weltweit nur etwa 10 Personen. Sie gehörten in dieser Branche zu den weltweit Erfolgreichsten!

Die Stammtische:

Es würde mich freuen, wenn zum Ingolstädter Stammtisch möglichst viele Gleichgesinnte erscheinen würden oder wenn in anderen Städten ähnliche Initiativen gestartet würden. In einem solchen Fall könnten Netzwerke wie z.B. das Internet für einen schnellen Informationsaustausch und zu gegenseitiger Hilfeleistung führen.

Kosten:
Der Stammtisch wird nicht veranstaltet, um einen Einzelnen reich zu machen, sondern um mit guten Aufgaben gutes Geld verdienen zu können. Deshalb kostet die Teilnahme nicht mehr als die Zeche, die man macht und die Zeit, die man sich nimmt.

Abreißzettel

Mit den besten Grüßen

Christoph Müller

Email: Christoph.Mueller@astrail.de

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