3.3.12, 26.10.12, 2.3.13, 8.7.13, 5.12.13,
9.6.14, 23.1.15, 18.5.15
Ingenieurbüro
Müller
Vertikale Gärten sind Biotope in städtischem Umfeld mit
teilweise extrem begrenzten Platzverhältnissen. Sie kommen dort zum Einsatz, wo
man das Alltagsgrau durch ein Übermaß an toten Flächen nicht ertragen kann.
Häufig stehen dort jetzt Blumenkübel, Pflanztröge usw., die jedoch z.T. sehr
große Stellflächen benötigen, die oft besonders rar sind. Damit werden Oasen
für die menschliche Seele geschaffen, um sich vom täglichen Stress erholen zu
können. Natur wird auf engstem Raum wieder erlebbar und die Kreativität wird
angeregt. Sowohl durch die Pflanzen, wie auch durch die künstlerisch
gestalteten Oberflächen. Grober Vandalismus ist an derart gestalteten
Oberflächen äußerst selten, so dass es sogar wirtschaftlich interessant werden
kann, mit vertikalen Gärten zu arbeiten, weil die teuren und unschönen
Renovierungskosten mit vorausgegangenem Imageverlust aus bleiben.
Die hier vorgestellten vertikalen Gärten können leicht als
Akustikelemente/Schallabsorber ausgeführt werden, die die auftreffenden Schallwellen
bedämpfen und so speziell in großen Räumen für eine gute Verständlichkeit
gesprochener Worte sorgen. Aus dem gleichen Grund werden in solchen Räumen auch
gerne Akustikdecken verbaut. Die Dämpfung liegt üblicherweise in der
Konstruktion der Gärten und nicht in den Pflanzen. Das menschliche Gehör
arbeitet nämlich aus evolutionären Gründen in einem Frequenzbereich, in dem
Pflanzen besonders wenig dämpfen. Damit wird die Verständigung selbst bei
dichtem Urwaldbewuchs über größere Distanzen möglich, was anscheinend einen
Überlebensvorteil bot.
Wer die akustische Dämpfung braucht, sollte das unbedingt sagen, weil dies
direkten Einfluss auf die künstlerische Gestaltung hat.
Unsere vertikalen Gärten sind auf geringste Wartung ausgelegt und wie
Türen aufgebaut. Öffnet man sie, kommt man sehr gut an die Technik heran.
Gleichzeitig bietet sich dadurch die Möglichkeit, im dunklen Bereich Speisepilze
zu züchten, was speziell für Restaurants interessant sein könnte. Die dafür
nötige Stellfläche ist aufgrund der vertikalen Bauweise nur minimal. Zum
Pilzesammeln muss man sich nicht bücken. Man braucht eher eine Leiter dafür.
Gute Orte für diesen Typ von vertikalen Gärten:
Innen: Repräsentative Eingangs- und Empfangsbereiche in Firmen, Hotels,
Restaurants, Akademien, Behörden, Treppenhäusern, Krankenhäusern (dort mit
Blähtonbewässerung), Schulen, Verwaltung, Versicherungen, Banken, ...
Außen: überall, wo tote Ebenen auf tote Wände stoßen. Supermärkte, Parkplätze,
Eingangsbereiche, usw. Aber auch als "Litfaßsäule" freistehend als
Treffpunkt, Personenleitsystem, Informationspunkt, Verkleidung diverser
Sensoren auf „freiem Feld“, … Die Wartungsarmut ermöglicht auch Grabmale mit
üppig blühendem Bewuchs, der nicht ständig gegossen werden muss. Wenn das
Wasser im Tank zur Neige geht, kann er ihnen sogar eine SMS schreiben. Quasi
eine SMS von den Verstorbenen.
Grundsätzlich wurde bei der Konstruktion auf weitgehende Wartungsfreiheit
besonderes Augenmerk gelegt. Wasser in den Tank nachzufüllen sollte in den
meisten Fällen reichen. Die Pflanzenpflege selbst und ihr Austausch - da kann
die Konstruktion allerdings keinen großen Einfluss nehmen. Wann die Pflanzen
blühen, wie sie wachsen und wie sie zu pflegen sind, hängt von
konstruktionsunabhängigen Einflüssen ab.
Vertikale
Gärten selber bauen
Wenn Sie selbst einen vertikalen Garten mit dem hier vorgestellten System bauen wollen – die Wasserkaskaden sind das einzige Teil, das Sie nicht im freien Handel kaufen können. Wir haben sie selbst konstruiert und ein Werkzeug dafür machen lassen. Eine Kaskade besteht aus 5 Überlaufkammern, Deckel und 5 geschlitzten Verschlussstopfen.
40,- Euro pro Kaskade + 19% Mehrwertsteuer + Versand + etwaige Nachnahmegebühren. Lizienzgebühren sind im Preis enthalten. Bitte bestellen Sie eMail.
Als
Ingenieurbüro ist Vertrieb nicht unser Geschäft, weshalb wir nach einem
geeigneten Vertriebspartnern Ausschau halten.
Der erste Prototyp der Künstlerin Chabé. Heute steht er zur Projektarbeit mit
Schülern im Schulzentrum Ochsenschlacht in Ingolstadt.
Die Bewässerungstechnik ist hier noch rudimentär.
Funktioniert jedoch besser, als man glauben mag. Nur das Nachfüllen der oberen
Flaschen gestaltet sich etwas umständlich. Aus den Flaschen ragen die Schläuche
der Keramikkegel. Aus diesen saugen die Pflanzen dann das nötige Wasser. Je
nach dem, in welcher Höhe zur Pflanze die Flaschen aufgehängt werden, bekommen
diese ein trockenes bis nasses Klima. Für aride bis Wasserpflanzen kann somit
jedes Klima eingestellt werden.
Das ist der 2. Prototyp nach ingenieurmäßiger
Überarbeitung für den Außenbereich als Holzkonstruktion. Das Edelstahldach
schützt vor stehendem Wasser im oberen Bereich und dient gleichzeitig als
Regenwassersammler sowie als Halterung für eine Solarzelle. Die
unterschiedlichen Pflanzen gedeihen prächtig. Mein Firmenlogo ist Moos aus dem
Rasen auf Nasssteckschwämmen – es gibt aber auch bessere Werkstoffe. (Aus der
Not wurde eine Tugend gemacht.) Es wird über mehrere Keramikkegel tropfend mit
Wasser versorgt. Den ersten Winter scheint es unbeschadet überstanden zu haben.
Je nach Wetter verändert sich die Farbe des Logos von bräunlich bis sattgrün.
Hier mit Innenleben noch vor der ersten
Inbetriebnahme. Statt Flaschen werden nun speziell entwickelte und zum Patent angemeldete
Kunststoffbehälter (Kaskaden) verwendet, die einen Wasserfall mit vielen
Wasserbehältern bilden. Aus ihnen bedienen sich die Pflanzen dann über die
Keramikkegel via Schläuchen. Unten befindet sich ein großer Wassertank, der -
einmal voll - eine wochenlange Versorgung der Pflanzen sicherstellt. Im grauen
Kästchen befindet sich die Elektronik mit Akku für die Wasserpumpe, die täglich
mindestens einmal sämtliche Wasserbehälter nachfüllt. Die Stromversorgung
erfolgt durch Solarzellen.
Die Anlage am 14.2.12 während einer lang
anhaltenden und kräftigen Kälteperiode bis -16°C. Die Anlage ist ganzjährig
komplett mit Wasser gefüllt. Der Tank bläht sich durch das Eis auf und scheint
schon fast herauszufallen. Sämtliche Komponenten haben diesen Härtetest jedoch
unbeschadet überstanden. Inklusive Wasserpumpe, die immer KOMPLETT unter Wasser
stehen muss. Andernfalls kann sie durch das gefrierende Wasser zerstört werden.
Prototyp Nr. 3 ist eine Holzkonstruktion für den
Innenbereich.
Der Wassertank ist hier offen gehalten. Die
Wasserpumpe befindet sich unterhalb einer Schicht aus Blähton, wodurch sie nur
gefiltertes Wasser bekommt.
Hier sind die Kaskaden und die Zapfschläuche für
die Pflanzen auf der andere Seite der Wand gut zu erkennen.
Inzwischen steht dieser Garten in der Schule in der Lessingstr. in Ingolstadt
und wird von einem Lehrer mit seinen Schülern gepflegt.
In der Tagesstätte der Insel e.V. wird der 4.
Prototyp als 1. Edelstahlversion zum 25-jährigen Jubiläum aufgebaut. Weil das
Treppenhaus gleichzeitig auch Fluchtweg ist, schrieb die Feuerwehr die
Verwendung unbrennbarer Materialien vor. Die Edelstahlkonstruktion wurde mitsamt
Inhalt abgesegnet.
Der Aufbau im Treppenhaus war nicht ganz
unkompliziert. Ein kräftiger Stahlträger im Mauerwerk, von dem niemand gewusst
hatte, erschwerte die Arbeiten ungemein.
Fellner Landscaping hat das Gerüst aufgebaut und
mit der Montage des vertikalen Gartens einiges gelernt. Gelernt habe ich dabei
auch so Einiges.
Schließlich hängt der 3,6 Meter hohe Garten dann
doch an der Wand und ruft zufriedene Gesichter hervor. Die Gestaltungsentwürfe
von Chabé wurden zusammen mit der ganzen
Crew und Vereinsmitgliedern sowie in enger Abstimmung mit der Feuerwehr
erstellt. Heraus kam das:
Der Garten am 10.10.2012 zur 25-Jahr-Feier des Insel e.V.
Links der Landschaftsgärtner Ralf Fellner (Fellner
Landscaping), rechts die Künstlerin Chabé. Im
Hintergrund ist noch schwach der Garten im Treppenhaus erkennbar.
Der zweite Prototyp in Blech im Eingangsbereich
zum Hotel im GVZ
Hier bei der Wachstumsprobe der Pflanzen im
Februar 2013. Es geht ihnen sehr gut. Die Blätter am Boden wurden abgezupft, weil
sie vom alten Blumentopf die neue Richtung einfach nicht fanden und deshalb die
Blattunterseite nach oben drehten.
Das untere Bild im November 2013. Die Pflanzen
sind gut angewachsen. Die Beleuchtungsverhältnisse waren bei dieser Aufnahme
allerdings nicht ganz optimal.
Die Eingangshalle am 7.6.14. Die Pflanzen fühlen
sich ganz offensichtlich trotz der schwierigen Verhältnisse im Eingangsbereich
wohl und bieten den Gästen eine angenehme Atmosphäre.
Zusammen mit der Künstlerin Chabé werden hochwertige vertikale Gärten
entwickelt, die jeder einzelnen Pflanze die Feuchtigkeit zu kommen lassen, die
sie brauchen. Die künstlerische Gestaltung sowie der erste Rohentwurf und
Prototyp stammen von Chabé, die Bepflanzung
des 4. Prototypen (1. Edelstahltyp) wurde von Fellner Landscaping übernommen.
Die gärtnerische Betreuung erledigt HMS
& Gala Bau Dewiwje. Die Technik
wurde und wird im Ingenieurbüro Müller
entworfen. Die Steuerelektronik für die solar betriebene Variante stammt von Rafael Deliano.
Diese
Gärten sind als Einzelstücke konzipiert, die aus Standardbausteinen mit 100 cm
Breite aufgebaut werden. Wir arbeiten Ihnen gerne ein Angebot aus. Wenn Sie
Beratung wünschen, melden Sie sich ganz einfach.
Zum
Selberbauen bieten wir Ihnen die Kaskaden mit Deckel und 5 geschlitzten
Verschlussstopfen zum Preis von 40,- Euro/Einheit + Mwst. + Versand an.
Ingenieurbüro Müller
Christoph Müller
Weisbergerstr. 8
D-85053 Ingolstadt
Tel. +49 841 61883
Fax +49 841 62004
Christoph.Mueller@astrail.de