Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen usw. (im Folgenden der Einfachheit halber nur "Busse" genannt) sind insbesondere in Ballungsgebieten kaum noch wegzudenken. Entsprechend den meisten Hochrechnungen scheint nicht nur der Nahverkehr in einer wahren Blechlawine zu ersticken. Allem Anschein nach bietet also das Auto immer noch genügend Vorteile, um sich damit in den zähen und mitunter nervenaufreibenden Verkehr zu begeben. Von reiner Fahrfreude kann da i.d.R. nicht mehr gesprochen werden.
Durch das Railtaxi wird sich zwar diese Situation entschärfen weil wieder mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern gefahren wird. Ebenso wird man wieder etwas mehr zu Fuß unterwegs sein. Möglicherweise sorgt aber gerade diese Entspannung wieder für steigenden Verkehr. Also gilt es, auch darauf vorbereitet zu sein. Außerdem lässt sich der Buskurier auch unabhängig von ASTROHS und Railtaxi zur Verkehrsentlastung einsetzen.
Der Buskurier setzt an den vielen kleinen Besorgungs- und Kurierfahrten an, die neben dem Berufsverkehr eine immer wichtigere Rolle spielen. In Ingolstadt liegt dieser Verkehrsanteil inzwischen bei 25% mit steigender Tendenz.
Obwohl öffentliche Verkehrsmittel selten über Fahrradgeschwindigkeit hinaus kommen, dürfte der Buskurier alleine schon wegen der Zeitersparnis interessant werden. Zum Einen muss nämlich nur noch eine Strecke zurückgelegt werden und zum Anderen entfällt die Parkplatzsuche sowie der mitunter längere Fußmarsch, der mit Gepäck schnell sehr unangenehm werden kann. Das noch wichtigere Argument für den Buskurier wird sein, dass man gar nicht erst selbst zu fahren braucht.
In Sachen Ökologie dürfte der Buskurier kaum zu überbieten sein. Er stellt schließlich nur eine Zusatzausrüstung für ohnehin fahrende Busse dar. Sehr viele Transporte ersparen mindestens eine (i.d.R. eher zwei) Autofahrt, die man sich ansonsten für kleinere Besorgungen bedenkenlos leistet. Da mit dem Buskurier auch Energiespeicher (Akkus) für den Bus selbst automatisch getauscht werden können, kann das sehr häufig geschehen, ohne dass damit der laufende Betrieb beeinträchtigt wird. Zusammen mit ASTROHS ist es so möglich, auch den öffentlichen Personennahverkehr komplett in die regenerative Energiewirtschaft zu integrieren.
Zur Ökonomie lässt sich sagen, dass das System
weitestgehend automatisch arbeitet und in relativ großen
Stückzahlen produziert werden dürfte. Damit sollten die
Einstandspreise in durchaus attraktive Bereiche kommen. Dann muss man
auch nicht die komplette Technik dem Buskurier zuschlagen - die
vielfach geforderten Wartehäuschen fallen damit systembedingt
genauso an, wie Fahrkartenautomaten und Fahrgastinformation. Diese
Kosten können also gegengerechnet werden. Auf der Einnahmeseite
sind nicht nur
die angeforderten Transportaufträge zu verbuchen. Es sind
sicherlich auch kontinuierliche Einnahmen durch Kapazitätsmieten
oder einer Art "Postfächer" (Buskurierfächer) möglich.
Beispiel 1:
Anstatt zum Geschäft x zu fahren, wird dort angerufen und
bestellt. Im
Laden können Sendungen für mehrere Empfänger vorbereitet
werden.
Ein Helfer des Ladens bringt die Ware (mehrerer Kunden) zum
Kurier-Terminal und adressiert sie per Diskette an die dem
Empfänger nächstgelegene Haltestelle. Dort kann er sie
mittels einen Abholkodes i.d.R. zu Fuß abholen. Der Abholkode
wird telefonisch, per Fax o.ä. vom Geschäft übermittelt.
Der Empfänger kann sich aber auch eine Art Schließ- oder
Postfach mieten; dann hat er immer den gleichen Abholkode. Folglich
muss
ihm dann auch kein individueller Kode übermittelt werden.
Beispiel 2:
Briefkastenleerung ist teuer. Darum beschränkt sich die Post
i.d.R.
auf zweifache Leerung täglich. Manchmal sogar noch seltener. Per
Buskurier
kann eine Kiste abgestellt werden, die die durch den Schlitz geworfenen
Sendungen
sammelt. Diese Kiste kann mit jedem Bus, der einen Kurierstauraum hat,
mitgenommen
und zum nächstgelegenen Postamt gefahren werden, wenn dort
ebenfalls
ein Buskurier-Terminal steht. (Die Kisten können auch
"umsteigen".)
Beispiel 3:
Elektrobusse setzen sich besonders wegen der nötigen großen,
schweren
und teuren Akkus nicht durch. Per Buskurier können "Sonderkisten"
definiert
werden, die einen Stromspeicher enthalten. Diese sind dann zwar klein,
können
dafür aber an jedem Kurier-Terminal während des Ein- und
Aussteigens
der Fahrgäste gewechselt werden. Somit brauchen keine großen
Energiemengen
mehr gespeichert zu werden. Die Ladegeräte können in die
Kurier-Terminals
integriert werden. Die zu transportierende Masse der Akkus bleibt
klein;
entsprechend bleibt die Nutzlast groß. Da die Kisten sowieso
über
Transponder verfügen werden, wird man jeden einzelnen Akku sehr
genau
kennen. Damit ist man dann auch immer darüber im Bilde, wann
welcher
Akku ausgetauscht und dem Recycling zugeführt werden muss. Man
muss
also nicht warten, bis man wegen Strommangels durch kaputte Akkus auf
der
Strecke liegen bleibt.
Beispiel 4:
Manche Firmen sind auf Sammelvorgänge angewiesen. Z.B. Labore, die
die
Proben von Arztpraxen aus der ganzen Gegend holen müssen. Heute
wird
dafür eigens ein Kurierdienst mit eigenem Auto eingesetzt. Per
Buskurier
würde das auch ohne Auto funktionieren. Eine Arzthelferin
würde
die
Proben lediglich zum Kurierterminal (= entsprechend ausgerüstete
Bushaltestelle)
bringen (z.B. dann, wenn die Post in den Briefkasten muss oder das
Brotzeitholen
ansteht) und an das "Postfach" des Labors adressieren.
Die ganze Verladerei erfolgt beim Buskurier automatisch während des Ein- und Aussteigens der Fahrgäste. Damit das Umladen schnell geht, werden die Kisten sowohl im Kurierterminal wie auch Kurierstauraum auf dem Bus automatisch vorsortiert. Der Fahrer hat mit dem System nur im Störungsfall zu tun. Einzige Erfordernis: Er muss lediglich in einem gewissen Toleranzbereich stehen, damit die Verladung (das "Umsteigen" der Ware) funktioniert. Nur die Einlieferung und das Abholen muss manuell gemacht werden.
Mit einem solchen Dienst dürfte eine ganze Reihe von motorisierten Fahrten überflüssig werden, ohne dass man sie "mit der Peitsche (z.B. 2,50 €/l Sprit) verhindern" müsste. Durch den damit möglichen Elektroantrieb lässt sich auch dieses Verkehrskonzept in die regenerative Energiewirtschaft (siehe Astrail ) voll einbinden, ohne dass dafür größere Eingriffe in die Infrastruktur gemacht werden müssten.
Die Buskurier-Terminals können, wenn sie nahe genug beisammen
stehen, auch direkt miteinander vernetzt werden. Damit lassen sich
nicht nur
schnelle Verteilerstellen realisieren, sondern auch
Systemübergänge zu U- und S-Bahnen, Tram, Zug, Railtaxi,
Flugzeug, Schiff oder was auch immer.
Der Buskurier ist zum Patent angemeldet unter DE 199 05 695 A 1
Ein System, das man als "stark abgespeckten Buskurier" auffassen
könnte, wurde von der Deutschen Post im Januar 2002 der
Öffentlichkeit unter dem Namen Packstation
in Form von zwei Prototypen in Mainz und Dortmund vorgestellt. Das
erfuhr
ich allerdings eher nur zufällig im Fernsehen.
ASTROHS
ASTROHS (english)
Railtaxi
Railtaxi (english)
Astrail-Beschreibung
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Email: astrail@astrail.de