Letzter Update 25.2.99, 12.10.00, 23.1.02

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Buskurier

Ziel des Buskuriers ist die Eindämmung der immer mehr werdenden Besorgungsfahrten, Umstellung der Busse auf Elektroantrieb mit kleinen und leichten Energiespeichern und allgemein soll damit das System Bus insgesamt gestärkt werden. Der Elektroantrieb zusammen mit einem Automatischen STROmHandelsSystem ( ASTROHS ) würde zudem für optimale Abwärmenutzung und Nutzung bevorzugt regenerativer Energien sorgen.
Als Nebeneffekt fällt mit dem Buskurier an: Fahrkartenautomat, Fahrgastinformation, Telefonzelle, Fax, Kopierer, Waage, Internetzugang, Ladeterminal für elektronische Geldbörsen. Mit wenig Aufwand fällt auch noch ein Postkasten mit mehrfacher Leerung täglich an.

Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen usw. (im Folgenden der Einfachheit halber nur "Busse" genannt) sind insbesondere in Ballungsgebieten kaum noch wegzudenken. Entsprechend den meisten Hochrechnungen scheint nicht nur der Nahverkehr in einer wahren Blechlawine zu ersticken. Allem Anschein nach bietet also das Auto immer noch genügend Vorteile, um sich damit in den zähen und mitunter nervenaufreibenden Verkehr zu begeben. Von reiner Fahrfreude kann da i.d.R. nicht mehr gesprochen werden.

Durch das Railtaxi wird sich zwar diese Situation entschärfen weil wieder mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern gefahren wird. Ebenso wird man wieder etwas mehr zu Fuß unterwegs sein. Möglicherweise sorgt aber gerade diese Entspannung wieder für steigenden Verkehr. Also gilt es, auch darauf vorbereitet zu sein. Außerdem lässt sich der Buskurier auch unabhängig von ASTROHS und Railtaxi zur Verkehrsentlastung einsetzen.

Der Buskurier setzt an den vielen kleinen Besorgungs- und Kurierfahrten an, die neben dem Berufsverkehr eine immer wichtigere Rolle spielen. In Ingolstadt liegt dieser Verkehrsanteil inzwischen bei 25% mit steigender Tendenz.

Obwohl öffentliche Verkehrsmittel selten über Fahrradgeschwindigkeit hinaus kommen, dürfte der Buskurier alleine schon wegen der Zeitersparnis interessant werden. Zum Einen muss nämlich nur noch eine Strecke zurückgelegt werden und zum Anderen entfällt die Parkplatzsuche sowie der mitunter längere Fußmarsch, der mit Gepäck schnell sehr unangenehm werden kann. Das noch wichtigere Argument für den Buskurier wird sein, dass man gar nicht erst selbst zu fahren braucht.

In Sachen Ökologie dürfte der Buskurier kaum zu überbieten sein. Er stellt schließlich nur eine Zusatzausrüstung für ohnehin fahrende Busse dar. Sehr viele Transporte ersparen mindestens eine (i.d.R. eher zwei) Autofahrt, die man sich ansonsten für kleinere Besorgungen bedenkenlos leistet. Da mit dem Buskurier auch Energiespeicher (Akkus) für den Bus selbst automatisch getauscht werden können, kann das sehr häufig geschehen, ohne dass damit der laufende Betrieb beeinträchtigt wird. Zusammen mit ASTROHS ist es so möglich, auch den öffentlichen Personennahverkehr komplett in die regenerative Energiewirtschaft zu integrieren.

Zur Ökonomie lässt sich sagen, dass das System weitestgehend automatisch arbeitet und in relativ großen Stückzahlen produziert werden dürfte. Damit sollten die Einstandspreise in durchaus attraktive Bereiche kommen. Dann muss man auch nicht die komplette Technik dem Buskurier zuschlagen - die vielfach geforderten Wartehäuschen fallen damit systembedingt genauso an, wie Fahrkartenautomaten und Fahrgastinformation. Diese Kosten können also gegengerechnet werden. Auf der Einnahmeseite sind nicht nur die angeforderten Transportaufträge zu verbuchen. Es sind sicherlich auch kontinuierliche Einnahmen durch Kapazitätsmieten oder einer Art "Postfächer" (Buskurierfächer) möglich.
 

Das Prinzip:

Manche Linienbusse bekommen einen "automatischen Dachgepäckständer", den Kurierstauraum. Manche Haltestellen bekommen ein Dach, das als Stauraum für Kisten dient. Auch dieser Stauraum wird automatisch bedient. Das Ganze heißt Buskurier-Terminal, Kurier-Terminal oder kurz Terminal. Auf der Ebene, in der sich Menschen bewegen, befindet sich die Schnittstelle zu der ganzen Technik. Tastatur, Telefonhörer, Bildschirm und Kistenbeschickungs- bzw. -entnahmeplatz. Um Platz auf der Fußgängerebene zu sparen, werden die Kisten per Aufzug zum Kistenspeicher in den Kistenstauraum (Dach des Wartehäuschens) gebracht.

Beispiel 1:
Anstatt zum Geschäft x zu fahren, wird dort angerufen und bestellt. Im Laden können Sendungen für mehrere Empfänger vorbereitet werden. Ein Helfer des Ladens bringt die Ware (mehrerer Kunden) zum Kurier-Terminal und adressiert sie per Diskette an die dem Empfänger nächstgelegene Haltestelle. Dort kann er sie mittels einen Abholkodes i.d.R. zu Fuß abholen. Der Abholkode wird telefonisch, per Fax o.ä. vom Geschäft übermittelt. Der Empfänger kann sich aber auch eine Art Schließ- oder Postfach mieten; dann hat er immer den gleichen Abholkode. Folglich muss ihm dann auch kein individueller Kode übermittelt werden.

Beispiel 2:
Briefkastenleerung ist  teuer. Darum beschränkt sich die Post i.d.R. auf zweifache Leerung täglich. Manchmal sogar noch seltener. Per Buskurier kann eine Kiste abgestellt werden, die die durch den Schlitz geworfenen Sendungen sammelt. Diese Kiste kann mit jedem Bus, der einen Kurierstauraum hat, mitgenommen und zum nächstgelegenen Postamt gefahren werden, wenn dort ebenfalls ein Buskurier-Terminal steht. (Die Kisten können auch "umsteigen".)

Beispiel 3:
Elektrobusse setzen sich besonders wegen der nötigen großen, schweren und teuren Akkus nicht durch. Per Buskurier können "Sonderkisten" definiert werden, die einen Stromspeicher enthalten. Diese sind dann zwar klein, können dafür aber an jedem Kurier-Terminal während des Ein- und Aussteigens der Fahrgäste gewechselt werden. Somit brauchen keine großen Energiemengen mehr gespeichert zu werden. Die Ladegeräte können in die Kurier-Terminals integriert werden. Die zu transportierende Masse der Akkus bleibt klein; entsprechend bleibt die Nutzlast groß. Da die Kisten sowieso über Transponder verfügen werden, wird man jeden einzelnen Akku sehr genau kennen. Damit ist man dann auch immer darüber im Bilde, wann welcher Akku ausgetauscht und dem Recycling zugeführt werden muss. Man muss also nicht warten, bis man wegen Strommangels durch kaputte Akkus auf der Strecke liegen bleibt.

Beispiel 4:
Manche Firmen sind auf Sammelvorgänge angewiesen. Z.B. Labore, die die Proben von Arztpraxen aus der ganzen Gegend holen müssen. Heute wird dafür eigens ein Kurierdienst mit eigenem Auto eingesetzt. Per Buskurier würde das auch ohne Auto funktionieren. Eine Arzthelferin würde die
Proben lediglich zum Kurierterminal (= entsprechend ausgerüstete Bushaltestelle) bringen (z.B. dann, wenn die Post in den Briefkasten muss oder das Brotzeitholen ansteht) und an das "Postfach" des Labors adressieren.

Die ganze Verladerei erfolgt beim Buskurier automatisch während des Ein- und Aussteigens der Fahrgäste. Damit das Umladen schnell geht, werden die Kisten sowohl im Kurierterminal wie auch Kurierstauraum auf dem Bus automatisch vorsortiert. Der Fahrer hat mit dem System nur im Störungsfall zu tun. Einzige Erfordernis: Er muss lediglich in einem gewissen Toleranzbereich stehen, damit die Verladung (das "Umsteigen" der Ware) funktioniert. Nur die Einlieferung und das Abholen muss manuell gemacht werden.

Mit einem solchen Dienst dürfte eine ganze Reihe von motorisierten Fahrten überflüssig werden, ohne dass man sie "mit der Peitsche (z.B. 2,50 €/l Sprit) verhindern" müsste. Durch den damit möglichen Elektroantrieb lässt sich auch dieses Verkehrskonzept in die regenerative Energiewirtschaft (siehe Astrail ) voll einbinden, ohne dass dafür größere Eingriffe in die Infrastruktur gemacht werden müssten.

Die Buskurier-Terminals können, wenn sie nahe genug beisammen stehen, auch direkt miteinander vernetzt werden. Damit lassen sich nicht nur
schnelle Verteilerstellen realisieren, sondern auch Systemübergänge zu U- und S-Bahnen, Tram, Zug, Railtaxi, Flugzeug, Schiff oder was auch immer.

Der Buskurier ist zum Patent angemeldet unter DE 199 05 695 A 1
 

Ein System, das man als "stark abgespeckten Buskurier" auffassen könnte, wurde von der Deutschen Post im Januar 2002 der Öffentlichkeit unter dem Namen Packstation in Form von zwei Prototypen in Mainz und Dortmund vorgestellt. Das erfuhr ich allerdings eher nur zufällig im Fernsehen.
 

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